Geschichte des Lederwerks Heyl-Liebenau
Zwischen dem gegenüberliegenden Ufer der Pfrimm und der Kurfürstenstraße befand sich zwischen dem späten 19. Jahrhundert und dem Abbruch der Firmengebäude 1974/75 das Werksgelände einer der wichtigsten Wormser Lederfirmen.
Schon 1869 wurde durch den Wormser Fabrikanten L. Schlösser in damals noch selbständigen Neuhausen (Eingemeindung nach Worms 1898) eine Ziegenlederfabrik gegründet (Schlösser & Cie. AG). Im Jahre 1901 übernahm mit Cornelius Wilhelm Freiherr von Heyl zu Herrnsheim (1843-1923) der wichtigste, stetig expandierende Wormser Lederindustrielle das Werk. Es bestand seit dem Jahre 1922/23 als eigenständiges Werk ‚Heylsche Lederwerke Liebenau‘ (erst GmbH, später AG) und wurde von Ludwig Cornelius von Heyl (1886-1962) sowie danach von dessen Sohn geleitet wurde. Das Werk wurde 1974 geschlossen, die teils markanten Bauten wie der in den 1920er Jahren errichtete Wasserturm, der ein halbes Jahrhundert eines der Wahrzeichen Neuhausens war, abgetragen. Das über 60.000m² große Gelände wurde neu genutzt, unter anderem durch die Wormser Lebenshilfe, die Staudinger Schule und Wohnbebauung.
Das Lederwerk Heyl-Liebenau, dessen Firmenarchiv weitgehend vollständig im Stadtarchiv Worms verwahrt wird, produzierte hochwertige, international gefragte und weltweit vertriebene Leder. Das Unternehmen agierte seit den 1920er Jahren auf einem globalisierten Markt und gab (mit ausgeprägten betrieblichen Wohlfahrts- bzw. Sozialeinrichtungen) zeitweilig mehr als 1000 Menschen Arbeit.
Dr. Gerold Bönnen
Stadtarchiv Worms
In Erinnerung an die Werke wurde der Platz an der Pfrimm in Blick Heyl-Liebenau umbenannt.
Der Platz wurde 2019 durch die Soziale Stadt Grüne Schiene neugestaltet.
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